Das Ausbildungswerk Bremen e.V. ( später umbenannt in Aucoop Bremen e.V.) wurde im Februar 1977 gegründet. Schon bei der Gründung gab es zwei Richtungen. Die „Intellektuellen“ und die „Handwerker“. Ziel der ersten Gruppe war der Aufbau einer „Berufsorientierten Fachschule“, die Handwerker wollten einen oder mehrere selbstverwaltete Betriebe gründen. Zunächst setzten sich die „Handwerker“ durch, aber von 1983-2009 wurden sogenannte „benachteiligte Jugendliche“ mit Hilfe einer staatlichen Förderung zu Elektroinstallateuren ( später Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) ausgebildet. So kam es zu einem Neben- und Miteinander von verschiedenen selbstverwalteten Handwerksbetrieben und einem staatlich geförderten Ausbildungsprojekt.
Geschichte des Gebäudes Weberstraße 18
„1870 wird der Brema Konsumverein als reine Genossenschaft gegründet, 1886 in eine AG umgewandelt, was später zu einem Austritt eines Teils der Mitglieder führt, die wiederum eine eigene „Konsumgenossenschaft Vorwärts“ gründen. 1932 vereinnahmt die Brema den Beamtenwirtschaftsverein und nennt sich fortan Brema Kolonialwarenverkauf AG; Ihre Hauptaktionäre sind Vater und Sohn Weidemann, Reeder aus Hamburg. 1972schließlich wird die Brema in den Coop-Verband eingegliedert. Unabhängig von dem internen Wandel der Organisation wächst die Brema und kauft sich seit Anfang ihres Bestehens systematisch in den Block zwischen Weberstraße/Schildstraße am Ostertorsteinweg ein. Die letzten Häuser werden erst Anfang der 70er Jahre gekauft. So auch das Haus Schildstraße Nr. 17, das bis dahin einem Gemüsehändler gehörte, der nicht dazu zu bewegen war, zu verkaufen, wahrscheinlich weil er die Konkurrenz nicht unterstützen wollte.
Die großen „neuen“ Brema-Gebäude an Schild- und Weberstraße wurden 1905 (Bäckerei, jetzt Aucoop) und 1909/10 (Packhaus und Verwaltungsgebäude, jetzt Theaterkontor und Kulturzentrum Lagerhaus) fertiggestellt und in Betrieb genommen. Neu gebaut wird später (Anfang der 60´er Jahre) nur noch das Weinlager am Ende der Schildstraße.
Zur Zeit der Pferdefuhrwerke befanden sich Stallungen im Hof, die keine Probleme verursachten. Erst später wurde die Anlieferung zum Problem, je schwerer und größer die Transportmittel (LKWs) wurden. Vor allem der nächtliche Ladeverkehr verursachte erhebliche Störungen der Anwohner, die Enge des Hofs erforderte komplizierte Rangiermanöver, so das zeitweilig an einen Abbruch von Wohnhäusern an der Weberstraße gedacht wurde, um hier Abhilfe zu schaffen.
Die Überlegungen, sowie die Absicht den Betrieb noch vor Ort und Stelle zu erweitern, erübrigten sich aber schließlich, weil nach der Übernahme in den COOP-Verband der gesamte Betrieb zentral in die Holsteiner Straße verlegt wurde.
Der COOP-Immobilienfond übernimmt das gesamte Brema-Gelände, bis es später in den Besitz der Stadt übergeht.“
Zitiert aus:
Diplomarbeit Ela Krause und Andreas Maurer
Studienarbeit Hela Murken
Betreuer Prof. E.Vargas
Institut für Architektur und Planungstheorie, Universität Hannover, WS 1980/81